Treffen des Fachkreises GJW global

Bevor ich losfahre, nehme ich ein Bad im Fluss.
Wenn der Weg weit ist, lässt man sich am besten von Anfang an Zeit.
(Juli Zeh: Die Stille ist ein Geräusch)


Da die Havel in diesem Jahr am Wochenende vom 24.-26. Januar beinahe noch Eisschollen trug, verzichteten wir als GJW global-Team zwar auf das im Einladungsschreiben erwähnte Bad im Fluss, nahmen uns aber ansonsten im Sinne des zitierten Wortes bewusst Zeit, die anstehende Arbeit gemeinschaftlich und möglichst effektiv anzupacken.
Wie in den vergangenen Jahren trafen wir uns mit dem Fachkreis GJW global, der sich aus drei Arbeitsgruppen zusammensetzt, um sowohl kollektiv als auch in den einzelnen Gruppen kreativ und produktiv zu arbeiten.
Gleich die erste Sitzung wurde durch die Anwesenheit eines Ehrengastes bereichert: Vivianne Tassi Bela, die nach ihrem dreijährigen Aufenthalt in Kamerun bei Saare Tabitha mit ihrer Familie nun nach Europa zurückgekehrt ist, war Teil unserer Runde. Am nächsten Tag berichtete sie von ihrer Arbeit vor Ort. Rückblickend wurde eine kontinuierliche Entwicklung im Sinne der aktiven Förderung junger Mädchen und ihrer Familien durch die Betreuung von Saare Tabitha deutlich; jedoch enthielt die Bilanz ebenso auch diverse Rückschläge, die aktuell z.B. in der angespannten politischen Lage Ausdruck finden und die Arbeit vor Ort immer wieder beeinträchtigen. Wir danken Vivianne für die unmittelbaren Informationen und persönlichen Eindrücke!
Dankbar sind wir auch für zwei neue Gesichter, die zum ersten Mal bei einem GJW global-Treffen dabei waren: Wir freuen uns, dass die beiden jungen Studentinnen Lena Salewski und Marie Reichert sich gleich kreativ eingebracht haben und wir sie auch in Zukunft in unserem Kreise willkommen heißen dürfen.
Schwerpunkt unseres Treffens war – wie immer – die Arbeit in den jeweiligen Arbeitsgruppen. Die AG 1 „(Kooperationen & Partnerschaften“) beschäftigte sich intensiv mit unseren beiden Projekten in Maroua und mit der im Februar anstehenden Kamerunreise von Christian Rommert und Alexander Beer. Angesichts der angespannten Sicherheitslage dachten wir unter anderem über diverse Maßnahmen zur Absicherung dieser Reise nach. Die AG 2 („Bildung & Networking“) und die AG 3 („Aktionen & Projekte“) haben ein neues Materialheft zum Globalen Lernen erarbeitet, das im Herbst erscheinen wird: „Zufriedenheit. Zum Frieden hin“ ist der Titel dieses Heftes, und es wird viele Bausteine und Ideen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Thema „Zufriedenheit“ enthalten. Außerdem haben wir Ideen für eine GJW global-Aktion auf dem BUJU 2014 entwickelt, auf die ihr schon mal sehr gespannt sein dürft!
So kam die ganze Zeit über – auch dank des abwechslungsreichen Programms, das sich unsere Vorsitzenden Mirjam Friebe und Alexander Beer überlegt hatten – keine Langeweile auf. Vielmehr war das Wochenende von einem dynamischen Geist geprägt, der immer wieder den kreativen Austausch förderte und manchmal erstaunliche, wenn auch nicht ausschließlich brauchbare Ideen zutage brachte.
Jedenfalls haben wir schlussendlich doch ein „Bad“ genommen – einfach weil dies im „Fluss der Gedanken“ an diesem lohnenswerten und erinnerungswürdigen Wochenende möglich war. Und weil es uns gut gefallen hat, uns viel Zeit für wirklich effektive Arbeit zu nehmen, sind wir schon im April für ein weiteres GJW global-Wochenende verabredet. Wer dazustoßen mag, ist herzlich willkommen!

Frauke Siebels