Marten Becker berichtet live von der Bundeskonferenz

Zweimal im Jahr findet die GJW-Bundeskonferenz statt – das ist nichts Neues, das ist berechenbar. Normalerweise zumindest. Gerade in diesen Tagen findet jedoch unsere Bundeskonferenz gemeinsam mit der Bundesratstagung des BEFG statt. Das ist etwas Besonderes. Die Veranstaltung ist Startschuss für ein neues Jahresthema, das uns 2015 und 2016 begleiten wird: Bunte Gemeinde – Staunen über Christus im Anderen.

Ist das der Grund, warum wir unsere Konferenz räumlich und zeitlich mit der Bundesratstagung zusammengelegt haben? Weil wir uns alle schon so sehr aneinander gewöhnt haben, dass wir jeweils ein neues Gegenüber benötigen, um „über Christus im Anderen“ überhaupt noch staunen zu können? Haben also daher die Delegierten der „Erwachsenen“-Konferenz uns junge Leute zu sich eingeladen – und umgekehrt?
Auch wenn dieser Gedanke bewusst etwas abstrus formuliert ist, so liegt ihm doch ein wahrer Kern zugrunde. Denn wir alle sind Teil unseres Gemeindebundes. Ohne die Ortsgemeinden gäbe es keine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – und somit auch kein GJW. Und nur gemeinsam sind wir in der Lage, das Bild unserer „Bunten Gemeinden“ auch nur ansatzweise widerzuspiegeln. Wenn wir also über Christus im Anderen staunen wollen, sind wir gut daran beraten, uns zunächst einmal das gesamte Spektrum unseres Bundes anzuschauen – und darüber hinaus festzustellen, wo es Grenzen gibt, an denen wir Menschen bislang von unseren bunten Gemeinden ausschließen.

Auch das GJW hat sich diesem Jahresthema verschrieben. Und so mischen wir – wie man es von uns erwarten darf – kräftig mit, hier in der Stadthalle Kassel. Denn wir haben zwar einerseits unser eigenes Konferenzprogramm, treffen uns in Plenar- und Abteilungssitzungen und beschäftigen uns mit Themen wie der Planung des BUJUs, der Überarbeitung des Freizeitjahresprogramms oder dem Neudenken von Abteilungsstrukturen. Doch darüber hinaus nehmen wir auch an vielen Veranstaltungen der Bundesratstagung teil und bringen mit der GJW-Lounge unter tatkräftiger Beteiligung mehrerer Landes-GJWs Leben in das abendliche Beisammensein aller Delegierten. Außerdem laden wir ein zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Gemeindejugendwerk aussehen muss, damit Gemeinden es als das GJW erleben, das „für uns vor Ort" ist.

Im Austausch und Kennenlernen der Delegierten der „Erwachsenen“-Konferenz wird deutlich, dass GJW-Leiter Udo Rehmann recht hatte, als er in der Bundesratstagung berichtete: Eigentlich seien wir gar nicht so verschieden voneinander. Auch die Parallelen in unseren Konferenzstrukturen seien klar erkennbar. Aber einen entscheidenden Unterschied gebe es dann doch: „Die GJW Bundeskonferenz ist schlichtweg cooler als die Bundesratstagung!“

Wollen doch mal sehen, ob es uns nicht gelingt, aus der Bundesratstagung eine Bunte Ratstagung zu machen – die Herausforderung nehmen wir gerne an!

Marten Becker, Vorsitzender des GJW-Bundesvorstands