Teilnehmende der EBF Youth & Children Workers Conference (Foto:GJW)

Kein Nutella in Norwegen!

EBF Y&C Workers Conference 17.01.-21.01.2014 Elstal

Wusstet ihr, dass es kein Nutella in Norwegen gibt? Dass Erdnussflips auf Spanisch "ganchitos" heißen? Dass 1389 km zwischen Elstal und Kiew liegen und ein Team von Ukrainischen Delegierten zwei Tage im Minibus unterwegs war, um hier in Elstal an der diesjährigen EBF (European Baptist Ferderation) Jugend- und Kindermitarbeiter Konferenz teilzunehmen???
Dies war meine erste EBF Y&C Workers Conference, an der ich als Delegierte der Bundesgeschäftsstelle des GJWs teilgenommen habe. Es waren drei wunderbare Tage, die es mir ermöglicht haben – neben den trivialen, aber dennoch interessanten Dingen des Lebens – etwas mehr über das Leben unserer europäischen baptistischen Geschwister zu lernen.
Das Thema für die Konferenz war ‚Einheit in Mitten unserer Vielfalt‘ (Psalm 133). Delegierte aus allen Ecken Europas waren vertreten. Es wurde zusammen gesungen und gebetet, zusammen gelacht und geweint und einander zu gehört. Geschichten über Gottes Wirken in Estonia, Israel, Norwegen, Polen, Schweden, Dänemark, Belgien, Frankreich, Rumänien, Großbritannien, der Ukraine und vielen anderen Ländern wurden in größeren und kleineren Gruppen geteilt. Persönliche Geschichten der Delegierten mischten sich mit nationalen Schicksalen eines ganzen Volkes.
Das Wundervolle an Tagen wie diesen ist, dass es einem ein Fenster aufstößt, durch das man hindurch schauen darf und einen klitzekleinen Eindruck davon erhält, wie groß und wunderbar Gott ist. Er schreibt seine Geschichte mit jedem von uns. Ob Versöhnungsarbeit zwischen Palästinensern und Israeliten in der Wüste oder Gemeindegründungsprojekte in Frankreich; ob diakonische Arbeit mit Roma-Kindern in Rumänien oder Jugend-Bibelcamps in der Ukraine, ob Flüchtlingsarbeit in Norwegen oder Jugendmitarbeiterausbildungskonzepte in Tschechien; ob Studentengemeinden in Estonia oder Gemeindeengagement in Spanien – Gott ist omnipräsent und die Botschaft des Evangeliums Christi verbreitet Hoffnung und ermöglicht Neuanfänge.
Die Seminare und Plenumsveranstaltungen waren eingebettet in ein Programm, das am Sonntag nach dem Gottesdienstbesuch in verschiedenen EFGs in Berlin den Freiraum gab, sich Berlin von unterschiedlichen Blickpunkten anzuschauen. So ging eine Gruppe von Delegierten ins Stasigefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, wo sie von einem ehemaligen Insassen herum geführt wurde, während sich eine zweite Gruppe mit dem 100er Bus vom Zoo zum Alex auf den Weg machte. Beide Gruppen kamen mit vielen Eindrücken zurück nach Elstal. Und auch hier war das Gefühl tiefer Dankbarkeit Gott gegenüber spürbar; dass er niemals loslässt, niemals aufgibt und immer wieder einen Neuanfang ermöglicht. Das ist wohl auch ein besonderes Geschenk seiner Gnade, das wir als Berliner im Besonderen bezeugen können.
Die mehr als 40 Delegierten waren sich einig in ihrem Dank dem GJW gegenüber und bekräftigten vielmals, wie sehr sie die deutsche Gastfreundschaft genossen. Dennoch wurde der Wunsch lautstark geäußert, die nächste Konferenz im Januar 2015 im sonnigen Spanien abzuhalten, da es da eventuell dann nicht so kalt sein soll wie in unseren Breitengraden. Wer weiß, ob das wohl stimmt.
Aber, sollte es auf zu Sara, Pablo und Oriol gehen, dann ist eins sicher, ich könnte mir auf jeden Fall eine Tüte Erdnussflips bestellen.

Samantha Mail