jung & reich
Ein Wochenende für junge Leiterinnen und Leiter
30 junge Erwachsene, viel Kreativität und Engagement, ein Schloss im Elbtal bei Dresden, eine Künstlerkommunität – das sind einige der Zutaten zu „jung & reich“.
TED-Talks der Teilnehmenden, Open Spaces zum gemeinsamen Nachdenken, inspirierende Sessions der sechs Mitarbeitenden, Abendmahl und ein Interview mit Sarah Brendel. Alles drehte sich um das Stichwort „Leitung“. Auf irgendeine Weise hatten alle Teilnehmenden schon Erfahrungen mit Leitung gemacht. Erfolg und Fragen, Scheitern und Gelingen wurden zum Teil auf sehr persönliche Weise zur Sprache gebracht. Sich wiedererkennen in den Erfahrungen anderer. Lachen, sich gegenseitig inspirieren, Pläne schmieden.
Es ist schon besonders, wenn junge Frauen und Männer über Leitung nachdenken. Denn dabei werden auch machtkritische Fragen gestellt: „Wie kann Leitung über längere Zeit ohne Machtmissbrauch gelingen?“ oder sogar „Gibt es Arbeits- und Organisationsformen, die ohne Leitung auskommen?“
Eine Teilnehmerin überschrieb ihren TED-Talk mit „Leitung – eine der beschissensten Aufgaben“ und sprach über die inneren Auseinandersetzungen, die sie in ihrer Leitungsaufgabe zu führen hat. Eine andere Teilnehmerin sprach über ihre tiefe Enttäuschung gegenüber den in hohen Tönen vorgetragenen Leiterschaftsweisheiten, wenn die ausführenden Personen dann aber nichts von dem einlösen.
Wenn junge Erwachsene über Leitung sprechen, stellen sie Machtfragen, denn Macht ist auch in Baptistengemeinden nach wie vor auf eine sehr kleine Gruppe beschränkt. Insofern war „jung & reich“ auch eine Selbstermächtigung der Teilnehmenden.
Ein Artikel von Simon Werner