GJW Akademie tritt an die Stelle des Jugendseminars

Die Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedarf der Vernetzung und Zusammenarbeit der Landes- und Bundesebene. Ebenso notwendig ist die Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen innerhalb und außerhalb unseres Bundes. Zu diesem Zweck haben wir die GJW Akademie ins Leben gerufen, die die verschiedenen Ebenen unserer Bildungsarbeit zusammenbindet.
Wir haben ein Konzept entwickelt, um die Zusammenarbeit zwischen den Landes-GJWs und dem Jugendseminar in der Bundesgeschäftsstelle in Elstal zu optimieren. In Elstal werden überwiegend Multiplikatorenschulungen angeboten, z.B. die Kurse für Hauptamtliche im Rahmen des „UP TO DATE“-Bildungsprogramms. Mit dem Wort „Jugendseminar“ assoziiert man aber eher Kurse für Jugendliche oder eine ganz konkrete Veranstaltung, eben ein „Seminar“. Der Name traf also nicht mehr ganz den Kern unserer Arbeit.
Mit der GJW Akademie können wir den Aufgaben einer bundesweit zu koordinierenden Bildungsarbeit besser gerecht werden. Wir können unsere Bildungsangebote besser abstimmen und neue Themen effektiver aufgreifen, um sie in unsere Kurse zu integrieren.  
Die GJW Akademie ist eine Einrichtung des GJW Deutschland, ein „Gemeinschaftsprojekt“ aller GJWs. Denn die konkrete Bildungsarbeit findet längst überall in Deutschland statt – die meisten „UP TO DATE“-Kurse werden von Landes-GJWs durchgeführt. Die Akademie tritt mit ihrer erweiterten Aufgabenstellung an die Stelle des Jugendseminars. Kay Moritz leitet die Akademie und deren Leitungskreis. Zu seinem Stellvertreter wurde Sören Brünninghaus gewählt.


Zur Geschichte des Jugendseminars:
Vor 64 Jahren, im Oktober 1949, wurde in Hamburg-Horn eine Bildungsstätte für junge Christen, das Jugendseminar, gegründet. Es gab noch kein Gemeindejugendwerk, das die Arbeit des Baptistischen Jugendbundes, der sich unter dem Druck des Nationalsozialismus aufgelöst hatte, hätte forstsetzen können. Es gab aber einen großen Bedarf an Bildung unter den jungen Menschen, die eine neue Orientierung dringend brauchten. Das Entstehen einer Demokratie, die Möglichkeiten gesellschaftlichen Engagements und auch die Verarbeitung des erlebten Zusammenbruchs mussten mit dem Bedürfnis nach einem gelebten missionarischen Glauben zusammengebracht und unter den neuen Verhältnissen entwickelt werden. Es war Geschwistern wie Johannes Rockel, Johannes Arndt (der später das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekam) und vielen anderen ein Anliegen, die junge Generation dabei nicht allein zu lassen. So starteten sie bereits ein Jahr nach Kriegsende das Unternehmen eines Seminars für die Jugend. Zunächst mit stark besuchten Abendveranstaltungen, dann mit Vorbereitungskursen für junge Frauen als Hauptamtliche für die Gemeindearbeit und dann immer mehr auch mit Mitarbeiterschulungen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auch wurde bereits 1957 das „Zeit-für-Gott“ Programm (heute: Freiwilligendienst im GJW) gestartet.

Kay Moritz, Mai 2013