Der aktuelle Jahrgang des Freiwilligendienstes

Ein persönlicher Einblick von Tobias Köpke

Als ich im letzten Oktober gefragt wurde, ob ich mir vorstellen kann übergangsweise die Ansprechperson für den Freiwilligendienst im Gemeindejugendwerk zu sein, war mein Interesse sofort geweckt und ich sagte mit Vorfreude zu. Ich hatte zwar selbst kein FSJ im GJW absolviert, war aber mit einigen ehemaligen Freiwilligen befreundet. Von denen wusste ich, wie wertvoll das eine Jahr für ihre persönliche und berufliche Entwicklung geworden ist. Die Arbeit mit jungen Menschen, die nach der Schule nicht sofort studieren, mal was neues ausprobieren oder ihre Zeit bewusst für Gott und Mensch investieren wollen, fand ich total spannend und lohnenswert.
Und so fing ich motiviert meine Arbeit an und begann nach und nach die FSJ-ler*innen, die in ganz Deutschland in unterschiedlichen Einsatzstellen verteilt waren, kennenzulernen, erst übers Telefon und dann beim ersten Zwischenseminar im Dezember in Berlin. Dort erfuhr ich nochmal genauer, wie es den Einzelnen vor Ort erging. Einige starteten wunderbar in das FSJ und waren total begeistert von der neuen Arbeit, andere hatten es anfangs nicht so leicht und waren noch dabei sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Bei dem Seminar, unter der Leitung von Anna Eberbach (GJW BB) und mir, konnten sie sich mit ihren persönlichen Erfahrungen auseinandersetzen und sich gegenseitig unterstützen. Doch richtig spannend waren die Begegnungen und Erlebnisse während der Woche. Wir besuchten z.B. einen Jesuiten-Mönch, guckten uns eine Hinterhof-Moschee von innen an und schauten ein Theaterstück über geflüchtete Menschen.
Zwischen den Seminaren hatte ich die Möglichkeit, neben dem Bürokram, bei den Einsatzstellen direkt vorbeizuschauen. Egal ob Kindergarten, Wohngruppen für Jugendliche, Gemeinden oder GJW – die Vielfalt an Arbeitsplätzen bietet den Freiwilligen die Chance, dass zu machen, worauf sie Bock haben. Mich hat es beeindruckt, welche Erfahrungen die jungen Leute vor Ort sammeln konnten, obwohl sie keine ausgebildeten pädagogischen oder theologischen Fachkräfte sind. Gerade beim letzten Zwischenseminar im April, bei dem die FSJ-ler*innen einen Juleica-Kurs absolvierten, konnte man beobachten, wie selbstständig sie geworden sind und von ihren Erlebnissen der letzten Monate profitieren.
Ein bisschen ärgere ich mich ja schon, dass ich damals nach der Schule kein FSJ im GJW absolviert habe. Deshalb kann ich nur jeder Person empfehlen, die noch nicht genau weiß, was sie nach dem Sommer machen soll, sich auf das Abenteuer FSJ im GJW einzulassen. Viele haben sich schon beworben, doch es sind noch einige Einsatzstellen frei! Mehr Informationen gibt es hier >>>


Den Job als Ansprechperson bin ich nun bald los, da ab Juni Cornelius Schneider die Stelle des Referenten für den Freiwilligendienst im GJW übernimmt. Beim Abschlussseminar werde ich trotzdem nochmal alle besuchen, weil sie mir im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen sind und ich unbedingt wissen will, in welches neue Abendteuer jede/r einzelne nach dem FSJ startet.


Tobias Köpke