Freiwilligendienst-Seminar 2.0

Seit September arbeiten die Freiwilligen des Jahrgangs 2020/21 nun schon in ihren Einsatzstellen in ganz Deutschland. Von Anfang an war klar, dass dies kein „normaler“ Jahrgang sein würde. Denn die Arbeit in Kindergärten, Gemeinden und Jugendeinrichtungen fordert dieses Jahr eine Menge Flexibilität, Spontanität und ein Arbeiten weg von altbekannten Mustern und Abläufen. Natürlich bietet das auch Chance, um neue Sachen auszuprobieren und den Mitmenschen auf ganz andere Weise zu dienen und für sie da zu sein.

Neue Wege gehen, das mussten wir auch bei unserem ersten Zwischenseminar. Anstatt in Berlin trafen wir uns nun virtuell. 5 Tage am Stück in Videokonferenzen, das verlangte eine Menge Konzentration. Doch war es auch schön, die anderen Mitstreiter:innen einmal wiederzusehen, sich auszutauschen und auch die ein oder andere Aktion ganz praktisch durchzuführen.

Das Bergfest des FSJ-Jahres bedeutet nicht nur einen Blick zurückzuwerfen. Was habe ich in diesem Jahr bereits erlebt? Was sind gute und schlechte Erfahrungen? Wo habe ich mich weiterentwickelt? Was möchte ich im kommenden halben Jahr noch erleben? Es ging auch darum, sich mit Themen aus Politik, Gesellschaft und Religion auseinanderzusetzen. So gab es nicht nur Vorträge zu Themen wie zu Kirche & Staat, Judentum und Diakonik. Es wurde auch viel diskutiert über Antisemitismus, Prostitution, oder Homosexualität. Hierfür haben wir auch Referent:innen aus der Theologischen Hochschule Elstal, von Neustart.ev, TaMaR und Zwischenraum eingeladen. Ganz konkret wurde es dann bei einem Besuch im Bereich der Obdachlosenhilfe - jeder für sich an seinem Einsatzort. Damit das Seminar nicht zu theoretisch wurde, haben wir auch Räume für Gemeinschaft und Austausch geschaffen.

Die Referenten Tobi, Corny und Simon haben all ihre Kraft rein gesteckt uns dieses Erlebnis, welches die letzten Jahre in Berlin stattfand, so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Tage fingen alle um 9 Uhr vor den Bildschirmen mit einem kurzen Input an. Dabei begleiteten uns kuriose Feiertage, wie der „Gegenteiltag“, die Tage des „versteckten Kuchens“, des „Gänseblümchens“ und „Griesgrams“. Es ist schon interessant zu entdecken, was dies auch mit meinem Glauben zu tun hat. Vivian Kleinbölting, Freiwillige in der EFG Pinneberg

Auch wenn das Seminar geprägt war von gutem Austausch, interessanten Vorträgen und Gemeinschaft 2.0, so hoffen wir doch, dass wir das FSJ- Jahr wenigstens im Sommer „in Präsenz“ ausklingen lassen dürfen. Als nächstes kommen jedoch erstmal ein paar Wahlfreiangebote (z.B. pädagogischer Kurs und Berufsfindung) auf die wir uns schon sehr freuen.

Im kommenden Herbst startet dann der neue Jahrgang. Wenn du oder jemand aus deiner Umgebung auch so hammergute Erfahrungen sammeln will, dann guck dir den Bewerbungsbogen genauer an… Es lohnt sich!

Ein Artikel von Vivian & Corny