Bericht vom FSJ-Abschlussseminar

06.07. - 12.07.2016 Großzerlang

06. Juli 2016

26 junge dynamische Menschen machten sich auf die Reise nach Großzerlang (ein klein wenig größer als Kleinzerlang) mitten im Nichts. Ein Großteil der Truppe nahm den langen Weg per Zug und Bus auf sich. Mit Namen waren das Benita, Jenny, Calle, Laura, Johannes, Matthi, Jonas/Tobi, Markus, Bennet, Sergej und Jana. Louis, Phil und Paule starteten auf dem Weg nach Großzerlang mit dem Flugzeug in Thailand und stiegen dann in Frankfurt um in den Zug. Ein kleinerer Teil fuhr mit dem Auto. Das waren Nina, Frieda, Jara, Børge, Bjerke, Anna, Corny, Tobi und Simon. Auch Benno und Leo fuhren los, jedoch mit dem Fahrrad. Und zu guter Letzt kam Oskar mit dem Kanu am Zeltplatz an. Die erste Hürde bei diesem Seminar war das Zelt aufzubauen bei abwechselndem Sonnenschein und Regen. Bei gemütlicher Runde und Tomaten-Tüten-Suppe kamen wir schließlich zum Abendessen zusammen. Es wurde viel erzählt und erste Diskussionen wurden ausgefochten. Die erste Nacht ging auch vorbei. Die Probleme waren einerlei. 

07. Juli 2016

Am ersten Morgen lief das Frühstück noch pünktlich und ohne Schwierigkeiten über die Bühne. Nach dem Frühstück kamen wir zusammen um den Ablauf der Woche zu besprechen und zu planen. Wir bildeten Nahrungsbeschaffungs-Teams und teilten Freiwillige ein, die für den geistlichen Input sorgten. Der Pfadfinder-Zeltplatz bot gute Möglichkeiten Lagerbauten zu erstellen und die Jungs erfanden uns unseren eigenen Spielplatz. Das Lager wurde immer voller, die Ideen immer toller. Unsere Anleiter Anna, Simon und Corny hielten die erste Einheit zum Thema Stress- und Zeitmanagement ab. Bei einer kurzen Umfrage stellte sich dabei heraus, dass wir eine sehr entspannte und stressfreie Gruppe sind. Nach dem Abendessen dann war Deutschlands coole Fußballmannschaft dran. Doch sie schieden aus - welch ein Graus! In dieser Nacht kamen nicht alle unserer Gruppe zu ausreichendem Schlaf, denn sie wurden (als Freiwillige) in der Umgebung ausgesetzt und mussten mit Karte und Kompass zurück zum Lager finden. 

08. Juli 2016

Der nächste war ein toller Tag, ganz genau wie ich ihn mag. Er startete mit einem Brunch, der bis in den Mittag hinein verlief. Den ganzen Nachmittag füllte unsere persönliche Auswertung des FSJs. Wir konnten das Jahr, unsere Erfahrungen und uns selber gründlich reflektieren. Nehmen wir ein Beispiel: Aufgabe war ein „FSJ-Alphabet“ zu erstellen. 

A - abenteuerlich
B - brilliant
C - chaotisch
D - demütig
E - emotional
F - freiwillig!!!
G - Geld
H - Hunger
I - irre
J - JESUS
K - kreativ
L - laut
M - Mama
N - nachtaktiv
O - Organisation
P - positiv
Q - quadratisch, praktisch, gut
R - rasant
S - sozial
T - Tütensuppe
U - Urlaub
V - Verantwortung
W - Wegweiser
X - x-trem
Y - Yoga
Z - Zugfahren

Zum Abendessen kamen wir schließlich alle wieder zusammen, um die kulinarische Mahlzeit Nudeln mit Tomatensoße zu genießen. Leider stolperte Corny über den Topf, als Tobi das Zelt betrat und verteilte die Hälfte des Inhalts auf dem Boden. Trotzdem wurden wir alle irgendwie satt. Danach war noch eine Gemeinschaftsaktion geplant. Da gab es einige Verletzungen, was ein Schrott, denn wir spielten American Eagle, British Bulldog. Doch das war auch bald überstanden und nachts lagen alle gemütlich oder auch weniger gemütlich in ihren Zelten. 

09. Juli 2016

An diesem Tag gab es etwas verspätet Frühstück, da das Küchenteam allen die Möglichkeit geben wollte länger zu schlafen und schneller zu essen. Einige Trottel (Cornys Formulierung) jedoch nutzten dieses Angebot nicht (zum Beispiel Corny). Während des restlichen Tages führte jeder FSJ´ler ein persönliches Gespräch mit unseren Anleitern, indem wir sie mit unseren Problemen, Erlebnissen und Fragen bombardieren konnten. Nach einem sehr leckeren Abendessen, Käse-Spätzle, spielten wir Jugger. Ein Teamspiel, bei dem man sich mit gepolsterten Waffen bekämpft und versucht einen Ball in einen Ring zu legen. Das Spiel stieß auf allgemeine Zufriedenheit und die Verletzungen blieben diesmal aus. 

10. Juli 2016

Viel zu frühes Aufstehen erforderte einige Nervenstärke. Der Grund des frühen Weckens war eine Kanutour über die Mecklenburgische Seenplatte, so zumindest der Plan und die Theorie. Nach einer kleinen Einführung von Kanu-Spezialist Oskar ging es los aufs Wasser, doch die Anstrengung wurde immer krasser. Schon nach nur wenigen Minuten wurde die Spannweite der Gruppe immer größer. Nach einigen Partnertauschen kamen wir nach ungefähr vier Stunden und zwei Schleusen an unserem Rastplatz an. Dort beschlossen wir aufgrund der allgemeinen Erschöpfung unsere Route nicht wie geplant fortzusetzen, sondern jämmerlich umzukehren. Auf der Rückfahrt war die Stimmung trotzdem gut und einige gingen baden. Anna verlor leider ihre Brille, das war nicht ihr Wille. Schließlich kamen alle irgendwie wieder am Lagerplatz an und das Essensteam machte sich ans Werk einen Traum von Kartoffelstampf und Rührei zuzubereiten, während alle anderen wie tot auf der Wiese verteilt lagen. Obwohl Deutschland war schon raus, blieb das Finale für einige nicht aus. Wir fuhren in die Kneipe rein und fragten uns, wer möge Sieger sein. Nach dem anstrengenden Tag war Drama-Queen Ronaldo eine nette Erheiterung. Endlich konnten wir alle ins Bett fallen. 

11. Juli 2016

Das nahrhafte Frühstück wurde voller Freude, Begeisterung, Motivation und Tatendrang eingenommen (nicht…). Bei einer weiteren Einheit unserer Anleiter sprachen wir alle sehr heiter über die Frage, wie geht es weiter? Darauf folgte eine Zeit voller Massagen, Gesichtsmasken, Cocktails und Entspannung, die dringend nötig war. Für die, die tatsächlich voller Tatendrang waren, gab es eine abgeschwächte Runde Jugger für müde Jugendliche. Gegen vier trafen sich alle in gewohnter Runde um eine letzte Einheit sich zu Gemüte zu führen mit Thema Religionen und Konfessionen.  Unseren Abschlussabend starteten wir mit leckerem Grillen und leckeren Würsten (dein Stichwort, Wiebke!). Nach dem schnabulieren, kamen wir alle zur Märchenstunde mit Calle um das Lagerfeuer herum zusammen. In vier Gruppen mit vier unterschiedlichen Genres versuchten wir uns als Drehbuchautoren, Schauspieler, Wissenschaftler, Cowboys, Kameras, Kostümdesignern und Kulissenbauern, um das Märchen Rapunzel möglichst detailgetreu und seriös nachzuspielen. Wir müssen zugeben, eine schauspielerische Karriere kommt wohl für fast keinen von uns in Frage. Trotzdem blieb der Spaß nicht aus!! Da das mit dem Schauspielen nicht so gut geklappt hat, versuchten wir es mit Dichten. Das artete jedoch in eine völlig andere Richtung als gedacht aus und es wurde eher ein Disstrack. Im Dichten sind wir auch nicht gut, aber wir zeigten Mut.  Die letzte Nacht sollte natürlich nicht verschwendet werden. So zog wieder ein kleiner Trupp los, um sich nach einer Autofahrt mit Augenbinden in das Abenteuer zu stürzen und über Luhmen, Repente und Prebelow wieder zurück nach Großzerlang zu hijken. Der Spaß war groß, der Wald voll Moos. Wir waren alle sehr verwirrt, denn wir haben uns verirrt. Jedoch kamen alle irgendwie an, wenn auch zwei Stunden später als geplant. 

12. Juli 2016

Der letzte Tag begann, das Aufräumen fing an. Phase 1: Frühstücken und Lunchpakete packen. Phase 2: Spülen und Klodienst. Phase 3: Alle eigenen Sachen zusammensuchen und Zelte einreißen. Phase 4: Sonstiges. Nachdem das erledigt war, trafen wir uns um gemeinsam einen letzten Gottesdienst zu feiern. Wir sangen viel (mehr als geplant, da Calle einen Liedwunsch hatte, den er nicht aufgeben konnte und wollte). Wir sahen ein Anspiel über Entscheidungen und hörten eine Andacht von Bennet. Wir feierten Abendmahl und das Danken für das letzte Jahr und unsere Gemeinschaft kam auf keinen Fall zu kurz. Diese finale Veranstaltung ging leider auch viel zu schnell vorbei, sodass wir uns mehr oder weniger endgültig voneinander verabschieden mussten. Und so verteilten sich die 26 jungen dynamischen Menschen wieder in alle Richtungen Deutschlands, aus denen sie gekommen waren.

Danksagungen

Wir danken jedem einzelnen FSJ´ler, dass er unsere Gruppe bereichert und somit dazu beigetragen hat, dass das Jahr für jeden von uns legendär wurde. Vielen Dank für endlose The Game und Diskussionsrunden, für tiefgründige Gespräche und alberne Minuten, für nervenaufreibende Geländespiele und entspannte Lagerfeuerabende!  Zusätzlich danken wir allen, die es uns ermöglicht haben diese Erfahrungen zu sammeln und uns unterstützt haben in allen Lebensbereichen. Wir danken auch unseren Eltern, die wir nach Geld fragen konnten, wenn es knapp wurde und die uns gehen lassen haben.  Vielen Dank an Anna, Corny, Mirjam, Tobi, Simon, Udo, Ramona und Ewa! Und natürlich Mirko für die genialen Fotos. Ihr habt dieses Jahr zu einer unvergesslichen Erfahrung und Bereicherung unseres Lebens gemacht.

Zum Schluss bleibt nur noch eins zu sagen, das FSJ war sehr gut zu ertragen!

Ein Artikel von Frieda Krause und Jara Wippich (zum Reimen verurteilt)