Foto: Johannes Eichstädt

Normal gibt es nicht mehr: Jede und jeder ist anders

GJW-Bundeskonferenz zum Thema Inklusion

Vom 3. - 5. März kamen über 90 Delegierte und Gäste zur Bundeskonferenz (BUKO) des Gemeindejugendwerkes (GJW) nach Elstal. Die Mitarbeitenden aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben sich an dem Wochenende mit dem Thema Inklusion beschäftigt. Dabei begleitete uns Pia Kuhlmann als kompetente Referentin. Sie leitet bei der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugend e.V. (aej) die Projektstelle „Zusammen? Geht doch!“ und bringt hauptberuflich das Thema Inklusion weiter voran.

Pia ermutigte die Teilnehmenden, eine Haltung zu entwickeln, die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit Teilhabe ermöglicht. Dazu muss man nicht jede Herausforderung oder Beeinträchtigung im Vorfeld komplett klären, sondern kann einfach erste Schritte gehen: Menschen mit Einschränkungen mitnehmen und sich zugestehen, dass Fehler auf dem Weg passieren werden. 

An vielen Stellen wurde eine Aufbruchsstimmung deutlich: Als Gemeindejugendwerke wollen wir verstärkt Kontakte zu Menschen mit Beeinträchtigungen suchen und Begegnungsräume schaffen. Außerdem haben wir den GJW Vorstand beauftragt, das Thema Inklusion im Strukturprozess des Bundes mit zu berücksichtigen, wo es möglich ist. Darüber hinaus wurde ein Arbeitskreis Inklusion gegründet, in dem sich Jenny Aworour aus dem Vorstand federführend einbringt.

In den Gottesdiensten und Andachten war das Bild des Leibes Christi aus 1. Korinther 12 Thema: Carl Buschmann, der auf der Bundeskonferenz in den Vorstand gewählt wurde, forderte uns heraus das Bild nicht eng zu denken: Oft haben wir den Leib Christi als „perfekten Körper“ im Blick und vergessen, das Paulus besonders die schwachen Teile betont. Das sollte Herausforderung für die eigene Gemeindearbeit sein. Rike Schlüter aus dem GJW Baden-Württemberg betonte in ihrer Predigt beim Abschlussgottesdienst, dass nicht nur Begabungen, sondern auch unsere Begrenzungen die Gestaltung des Gemeindelebens definieren. Unsere Begrenzungen können als Chancen verstanden werden. Einige Teilnehmende erlebten den Gottesdienst mit Augenbinden oder Schallschutzkopfhörern, um das Thema des Wochenendes erfahrbar zu machen. Der gesamte Gottesdienst wurde von Ehrenamtlichen aus dem GJW Nordwestdeutschland vorbereitet und gestaltet.

Für mich war die erste BUKO als GJW-Leiter eine ermutigende Erfahrung. Ich glaube, dass diese Generation aus dem GJW eine tiefe Jesusfrömmigkeit mit Freiheit verbinden kann, was Strahlkraft in unsere Kirche haben muss.  

Matthias Dichristin,
Leiter des Dienstbereichs Kinder und Jugend des BEFG

Gruppe sitzt um einen Tisch und arbeitet gemeinsam daran, eine Flipchart zu beschreiben.

Foto: Johannes Eichstädt

Pia Kuhlmann hält einen Vortrag vor dem Plenum der GJW Bundeskonferenz

Foto: Johannes Eichstädt

Delegierte der GJW Bundeskonferenz heben ihre Stimmkarten.

Foto: Johannes Eichstädt