„Es war eine großartige Zeit mit großartigen Menschen!“

Bericht vom Einführungsseminar 2021 in Elstal

Am 1. September war es wieder soweit, das Einführungsseminar für alle Freiwilligen vom GJW für 2021/22 hat begonnen und wir waren dabei. Wir haben uns aufgemacht und getraut, neue Wege zu gehen. Wir sind eine rund 20-köpfige Truppe junger Freiwilliger, wir kommen aus allen Ecken Deutschlands und sind im Durchschnitt 18,5 Jahre alt. Und in diesem Jahr wollen wir ganz bewusst in unsere persönliche Weiterentwicklung investieren, wir wollen neue Erfahrungen mit neuen Menschen sammeln, Freundschaften knüpfen, Fehler machen und Fehler verzeihen, Selbstständigkeit lernen, Grenzerfahrungen machen und natürlich ist es unser aller Herzenswunsch unsere Einsatzstellen zu unterstützen und dort etwas zu bewegen.

Ziel des Einstiegsseminars war es, uns Freiwillige nicht ganz planlos ins FSJ bzw. BFD starten zu lassen. Daher haben wir uns in den Einheiten mit Themen wie Gruppendynamik, Kommunikation oder Kinderschutz befasst. Doch dank unzähliger tiefgründiger Gespräche beim Essen, Spieleabenden bis in die Nacht und gemeinsame Lobpreissessions haben wir aus dieser Zeit sehr viel mehr mitgenommen als nur theoretisches Wissen; nämlich neue Freundschaften und eine Handvoll gemeinsamer Erinnerungen. Aber der Reihe nach:

Unser erstes Aufeinandertreffen am Mittwochnachmittag in der Cafeteria des GJWs in Elstal war geprägt von schüchternen Begrüßungen und verhaltenem Smalltalk. Aber schon bald wurde die Cafeteria ein beliebter Treffpunkt für ein lustiges Beisammensein und bereits am ersten Abend versammelten sich viele von uns dort zum UNO spielen. Einen nicht unwichtigen Beitrag zur Auflösung der anfänglichen Schüchternheit leisteten die Kennlernspiele, bei denen sich jeder von uns ein bisschen zum Affen gemacht hat. Aber was wäre das GJW schon ohne Kennlernspiele?

Frühstück gab es jeden Morgen von 8 bis 9 Uhr, was für die Langschläfer unter uns ungewohnt und viel zu früh war. Im ersten Seminar haben wir uns mit unseren Wünschen und Befürchtungen in Bezug auf das kommende Jahr beschäftigt. Diese Reflexion hat mir persönlich sehr gut getan, ich konnte meine Gedanken ordnen und mich mit den anderen Freiwilligen darüber austauschen. Auch die zweite Einheit nach dem Mittagessen zum Thema „Gruppendynamik“ war sehr spannend. Nach dem theoretischen Teil haben wir selbst erlebnispädagogische Challenges gemeistert und im Nachhinein ausgewertet, was uns als Gruppe nochmal sehr zusammengeschweißt hat. Im letzten Seminar haben wir uns unter der Leitung von Simon Werner mit der Frage „Was glauben wir?“ auseinandergesetzt.

Der nächste Tag war dem Tag zuvor ziemlich ähnlich. Bei den Themen „Kommunikation und Feedback“ und „Rechte und Pflichten“, die wir als Freiwillige haben, kam es wieder zu angeregten Diskussionen, in denen wir viel voneinander gelernt haben. Der Tag endete mit dem Gruppenspiel „Banco, Banco“, was nach der ganzen Theorie sehr erfrischend und aufregend war! Der spielerische Teil des Abends wurde später dann in der Cafeteria weitergeführt.

Der ganze Samstag war ein einziges, riesiges Highlight für mich. Unter dem Motto „Mit dem Rollstuhl durch Berlin“ haben wir uns in 6er Grüppchen mit je 2-3 Rollstühlen auf den Weg durch die Innenstadt von Berlin gemacht, um einen Blick dafür zu entwickeln, vor wie vielen Hindernissen Rollstuhlfahrer*innen täglich stehen. Da jeder und jede von uns mindestens einmal im Rollstuhl saß, haben wir alle unterschiedliche Erlebnisse gemacht. Ein besonders einprägsamer Moment für mich war, als vier fremde Männer mich im Rollstuhl eine ziemlich hohe Treppe hochgetragen haben. Natürlich war ich dankbar, dennoch war es ein komisches Gefühl, so hilflos zu sein und ich war froh, als ich aus dem Rollstuhl aufstehen konnte. Abgerundet wurde der Tag dann von einem Poetryslam-Wettbewerb. Zwei Mädels (eine davon war ich J) aus unserer Gruppe hatten sogar das Privileg, in der Jury zu sitzen und so konnten wir alle ein bisschen mitbestimmen, wer den Wettbewerb schlussendlich gewinnt. Es war ein unvergesslicher Abend!

Am Sonntag stand einzig und allein der Filmdreh auf dem Programm. Wir haben uns in drei Gruppen geteilt und angefangen Ideen für unseren Film zum Thema „FSJ/BFD beim GJW“ zu sammeln und diese Ideen dann in einen Film zu verwandeln. Die Schwierigkeit dabei bestand darin, bestimmte Wörter wie „Steuerhinterziehung“, „Banane“ oder „Thermomix“ zu verwenden. Mit Dreh und Schnitt haben wir den ganzen Tag zugebracht. Das Ganze hat unglaublich viel Freude gemacht! Den Abend konnten wir frei gestalten, die Mehrheit von uns ist nach Berlin zu einem Jugendgottesdienst gefahren.

Am letzten Tag hatten wir das zweiteilige Seminar „Auf dem Weg zur sicheren Einsatzstelle“, für mich das möglicherweise lehrreichste Seminar der Woche. Es ging vor Allem um verschiedene Arten von Gewalt und den Umgang damit in unseren Einsatzstellen. Ich konnte außerdem viel zu den Themen Grenzerfahrungen, Täterstrategien und opfersensible Gesprächsführung mitnehmen. Den Abschluss des Tages bildete die Vorführung unserer Filme mit anschließender Preisverleihung. Wir hatten viel zu lachen, und meiner Meinung nach hat jeder dieser Filme einen Oscar verdient!

Nach einer Auswertungsrunde und einem kleinen Abschlussgottesdienst mussten wir uns am Dienstagnachmittag schon wieder voneinander verabschieden. Bei dem ein oder anderen fiel ein Abschied wirklich schwer, es sind gute Freundschaften entstanden, und unsere anfangs noch schüchterne Gruppe hat sich zu einem eingespielten Team entwickelt!

Alles in allem war es eine großartige Zeit mit großartigen Menschen, und ich denke ich spreche im Namen aller Freiwilligen, wenn ich sage, dass ich mich sehr auf ein Wiedersehen im 1. Zwischenseminar freue!

Lea Fedora Heiden
FSJlerin in der Friedenskirche Lüneburg

 

Mehr Eindrücke vom Seminar findest du in unseren Highlights bei Instagram: @gjw_freiwillig

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