Am 8. September 2018 fand in Bochum zum ersten Mal ein gemeinsamer Fachtag zum Kinderschutz von drei Freikirchen statt. Der Fachkreis „Sichere Gemeinde“ im GJW, die FeG Junge Generation im Bund Freier ev. Gemeinden und das Kinder- und Jugendwerks der Evangelisch-methodistischen Kirche Süd luden zum Thema „Kindern auf Augenhöhe begegnen“ ein. 

Gerahmt von Live-Musik sprach Torsten Hebel, Gründer und Leiter der Blu:boks in Berlin (www.bluboks-berlin.de), am Vormittag sehr authentisch in seinem Vortrag über seine eigenen Erfahrungen im Kindergottesdienst. Er führte den 140 Zuhörerinnen und Zuhörern unterhaltsam und pointiert, aber auch schonungslos ehrlich und direkt vor Augen, dass es in deren Verantwortung liegt, wie sie Kindern begegnen. In ihnen liegt das Potential, Kinder mit viel Wertschätzung zu aktiven, hoffnungsvollen und selbstbewussten Mitgestaltern der Gesellschaft zu machen. Er wies aber auch deutlich darauf hin, dass die Gemeindearbeit mit Kindern oft auch am Ziel vorbeischrammt, weil Form oder Inhalte nicht kindgemäß sind. 

Am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einer thematisch breiten Palette an Workshops ihre zu vertiefenden Schwerpunkte wählen. Es ging u.a. ums Theologisieren mit Kindern und um Gottesbilder von Kindern, um das Erstellen von Schutzkonzepten für die eigene Gemeinde, Stärkungsgruppen für Menschen mit Missbrauchserfahrung und den Umgang mit Kinderwohlgefährdungen. Auch die Elternperspektive wurde eingenommen und für die Vorbeugung von Menschenhandel sensibilisiert.

Zum Abschluss des Tages gab es ein kurzes Interview mit den Hauptamtlichen Andreas Schlüter (BFeG) und Jason Querner (GJW). Darin bestärkte Jason die Teilnehmenden den Kinderschutz, der hier und da schon die Tendenz hat ein trockenes Thema zu sein, mit ihrer Persönlichkeit zu füllen und motivierend, wertschätzend in ihre Familien und Gemeinden zu tragen.

Bastian Erdmann, Leiter des Fachkreises „Sichere Gemeinde“ ist dankbar: „Es ist schön, zu sehen wie gut wir aufgestellt sind. Keine Kirche, die ernstgenommen wird, kann heute noch behaupten, Kinderschutz sei selbstverständlich und bräuchte keine besondere Beachtung. Wir sind keine Vorreiter mehr, aber wir fallen positiv auf, nicht zuletzt durch diesen Fachtag. Wenn es uns gelingt, den Titel des Tages: „Mit Kindern auf Augenhöhe“ zu leben, dann haben wir das Thema tatsächlich auf eine neue, höhere Ebene gehoben.