glauben | lieben | hoffen

Einblick ins Buch

Bevor ihr das Buch bestellt, könnt ihr hier ein paar Inhalte lesen. Macht euch gerne selbst ein Bild.

Wir haben Euch aus einigen Kapiteln die Hauptaussagen zusammengestellt, manche auch in längerem Zusammenhang.

Frage 1: Was heißt eigentlich glauben?

„Darum also geht es im Glauben: Jeden Tag aufs Neue den Sprung in die Arme Gottes zu wagen und sich selbst (sein Herz) festzumachen in Gott. Dadurch gewinnen wir festen Grund und werden selbst gefestigt.“ (S. 16)

Frage 5: Ist Gott ein abstraktes Prinzip, eine höhere Macht oder eine Person mit einem Namen?

„In der Bibel finden wir also – wie in der nachfolgenden Theologie – die Spannung zwischen der Vorstellung von Gott als dem ganz anderen, von dem wir eigentlich nicht wirklich etwas wissen können, weil er alle unsere menschlichen Vorstellungen und Kategorien sprengt, und von dem nahen und begleitenden Gott, der für uns da ist und sich um uns kümmert.“ (S. 25)

Frage 11: Hält Gott die Welt in seiner Hand und bestimmt die Geschichte der Menschen?

„Gott erfahren wir nicht nur an den Grenzen des Lebens: Weltentstehung und Weltende, Geburt und Tod, äußerste Freude und tiefstes Leid. Wir erfahren ihn mitten im Leben in den ganz alltäglichen Dingen, Abläufen und Prozessen. In diesem Sinn hält Gott tatsächlich die ganze Welt in seiner Hand.“ (S. 36)

Frage 12: Hat Gott mich geschaffen und interessiert er sich für mein Leben?

„Dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schafft, bedeutet, dass das Eigentliche des Menschseins – der Sinn und Zweck eines jeden Menschen – darin besteht, als ein Gegenüber zu Gott gedacht zu sein, das in der Verantwortung vor ihm sein Leben lebt. Die Gottesbeziehung ist nicht etwas zum Menschsein Hinzukommendes. Der Mensch ist so geschaffen, dass sein Menschsein geradezu in der Beziehung zu seinem Schöpfer besteht.“ (S. 39)

Frage 16: Warum glauben Christen an einen dreieinen Gott – und was bedeutet das?

„Der ewige Gott hat sich in dreierlei Weise zu seiner Welt in Beziehung gesetzt: Als Schöpfer ist er Ursprung der Welt. In Jesus Christus ist er selbst Teil der Geschichte dieser Welt geworden und hat sich eingemischt. Als Heiliger Geist vergegenwärtigt sich Gott immer wieder in der Welt und bei uns Menschen. (S. 50)

Frage 18: Was lehren Bibel und Kirche über Jesus?

„Die Bibel macht deutlich, dass uns in der Person Jesu Gott selbst unüberbietbar und einmalig begegnet. Gott sandte nicht einen weiteren Propheten oder Engel (vgl. Hebr 1,1f). Er selbst wurde Mensch, damit wir Menschen ihn erkennen und verstehen können.“ (S. 55)

Frage 20: Wurde Jesus wirklich von einer Jungfrau geboren?

„Anders als bei den beschriebenen religionsgeschichtlichen Parallelen ist die Rede von der Jungfrauengeburt in der Bibel allerdings nichts, was die Schreiber der Texte »hineingeschrieben« haben, um Jesus Göttlichkeit zuzuschreiben, sondern die zentrale Aussage der biblischen Berichte ist, dass Gott selbst durch seinen Heiligen Geist die Entstehung des Kindes bewirkt. Gott tut ein Wunder, die Menschwerdung Jesu geschieht durch außergewöhnliches Handeln Gottes – ohne menschliches Zutun.“ (S. 59)

Frage 23: Warum musste Jesus sterben?

„Der Schöpfer der ganzen Welt begibt sich in die (oft grausamen) Hände der Menschen. Im Leiden und Sterben Jesu zeigte sich göttliche Liebe, die zu den Menschen kommt – in aller Konsequenz.“ (S. 67)

Jesus starb. Das war die Konsequenz seines Lebens. Punkt. In diesem Tod wird in letzter Konsequenz die Liebe Gottes sichtbar, die kein Ende kennt (Joh 15,13). Seit Ostern dürfen wir glauben, dass selbst der Tod, die endgültige Begrenzung menschlichen Lebens, keine Grenze für Gottes Liebe ist.“ (S. 68)

(Das kursiv gesetzte Zitat war eines von denen, die verzerrt in der Presse auftauchten.)

Frage 24: Was heißt „Jesus starb für mich“?

„Die Theorie von Anselm von Canterbury entfaltete – bis in unsere Zeit hinein – enorme Wirkung. Dies ist beachtlich, da die Hebräische Bibel die Vorstellung einer automatisch wirksamen Opferhandlung scharf kritisiert. Beim Opfern richtet man sich neu auf Gott aus, weil Gott vergibt, und gerade nicht, weil er durch das geschlachtete Tier angemessen bezahlt würde. Gott vergibt, weil Gott ein gnädiger Gott ist, ohne dass Gott durch Töten und Blutvergießen milde gestimmt werden müsste.

In welchem Sinne kann Jesu Tod nun als Opfer verstanden werden? Offenbar ja nicht als ein quasi automatisch wirksames Ritual, das Gott gnädig stimmt. Das heißt aber auch, um die Sünde der Menschen hinweg zu nehmen, braucht es eigentlich kein Opfer und keinen Geopferten. Im Sinne des Neuen Testaments kann Jesu Tod als Opfer verstanden werden, wenn man ihn als Hingabe des Lebens versteht: als Hingabe des ganzen Lebens – das Sterben eingeschlossen! – an Gott“ (S. 69f)

„Jesu Auferstehung bietet darin Rettung und Heil, denn so sind wir aus der schrecklichen und bedrohlichen Macht des Todes »losgekauft« worden und haben nun teil an einem Leben, das sich unzertrennlich mit Gott verbunden weiß.“ (S. 70)

Frage 27: Was geschah zwischen Tod und Auferstehung Jesu?

„Bis hinein in den Tod, bis hinein in die tiefsten Abgründe der Absurdität und Verlassenheit steigt Jesus hinab, um seine Liebe zu zeigen und um neues Leben zu ermöglichen.“ (S. 76)

Frage 35: Hat Jesus wirklich Wunder getan?

„Natürlich hat er sie getan. Von keiner antiken Person werden so viele Wunder überliefert, wie von Jesus. Die Frage müsste also eher lauten: Wie können wir die Wunder, die Jesus getan hat, verstehen? […] Jesus ist in der Beschreibung des Neuen Testaments gerade kein Wundertäter. Er hat Wunder getan, aber damit ist noch nicht der eigentliche Sinn seiner Sendung beschrieben. Er ist der Sohn Gottes. In ihm ist Gott selbst auf dieser Erde unterwegs und bei den Menschen.“ (S. 91ff)

Frage 37: Was ist zu Pfingsten passiert und warum war das wichtig?

„Seit Pfingsten haben alle Christinnen und Christen den Heiligen Geist. Sie dürfen mit der Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes rechnen – also mit der Gegenwart Gottes in ihrem persönlichen Leben.“ (S. 96)

Frage 50: Wie kann ich Gott lieben?

„So kann unsere Gottesliebe ihren Ausdruck einerseits darin finden, dass wir aktiv Zeit investieren, um Gott selbst besser kennenzulernen, zum Beispiel durch Beten, Bibellesen, Gottesdienstbesuche oder Gespräche  mit anderen über Gott und unseren Glauben. Andererseits kann sie durch unseren Umgang mit den Menschen und der Welt, in der wir leben, zum Ausdruck kommen.“ (S. 124)

Frage 67: Braucht es eine persönliche Entscheidung für Jesus?

„Ja, unbedingt! Aber wir müssen genau wissen, was wir meinen, wenn wir von einer Entscheidung für Jesus reden. Wichtig ist zunächst, dass man einen Grundsatz des Evangeliums nicht aus den Augen verliert: Das Heil für diese Welt ist wirksam vollbracht. Jesus selbst sagt am Kreuz: »Es ist vollbracht!« (Joh 19,30).
Das Evangelium sagt uns, dass dem nichts hinzuzufügen ist. Das Christuslied im Kolosserbrief (Kol 1,19-20) formuliert diesen Kern des Evangeliums: Gott hat durch Jesus Christus alles mit sich versöhnt. Wenn Menschen glaubend in diese Versöhnung einstimmen, wenn sie sich das Heil Gottes gefallen lassen, wenn sie der Gnade glauben, dann wirkt sich die Versöhnung Gottes in dieser gegenwärtigen Welt aus.“ (S. 173)

„Braucht es eine persönliche Entscheidung für Jesus? Ja, unbedingt! Die glaubende Annahme der Gnade Gottes schafft in uns und durch uns für andere eine Veränderung. Wenn wir uns für Jesus entscheiden, dann sagen wir sinngemäß:
‚Allmächtiger Gott, Jesus Christus, ich glaube dir, dass du diese Welt längst mit dir selbst versöhnt hast. Ich glaube dir, dass ich dem nichts hinzufügen muss und nichts hinzufügen kann. Ich möchte, dass diese großartige Versöhnung Auswirkungen in meinem Leben hat – und im Leben der Menschen, die um mich herum sind. Ich entscheide mich dafür, deine Liebe anzunehmen. Ich will sie in meinem Leben für andere Menschen sichtbar machen, indem ich mit ihnen nach den Maßstäben deiner Liebe umgehe. Mir ist bewusst, dass ich das nie bis zur Vollendung schaffen werde.  Aber ich will es jeden Tag versuchen.‘
Mit unserer Entscheidung bewirken wir niemals unser Heil. Mit unserer Entscheidung bestimmen wir aber über die Auswirkungen der Liebe Gottes in unserem Leben hier in dieser Welt.“ (S. 174)

Frage 73: Wie konnte Jesus als einzelner für alle Sünden sterben?

Weil er Gott ist. Denn wie sollte der Tod eines einfachen Menschen für alle Menschen zu allen Zeiten eine das ganze Leben umfassende Bedeutung haben? Am Kreuz Jesu zeigt sich nicht nur die Lebensdramatik eines frommen Menschen, sondern die einzigartige, unvorstellbare Geschichte Gottes.
Von Anfang an hat diese Behauptung große Fragezeichen aufgeworfen und Einwände hervorgerufen. Deshalb spricht Paulus in 1. Korinther 1,18 davon, dass das »Wort vom Kreuz« für manche eine intellektuelle Dummheit und für andere ein Ärgernis ist. Doch für Menschen, denen Gott in dieser Geschichte begegnet, ist es Inspiration, Hoffnung und Lebensgrund. (S. 180)

„Für dieses einmalige Ereignis benutzen die biblischen Schriften unterschiedliche Bilder (wie z.B. das Bild des Kreuzes als Gericht, als Sieg etc.), um etwas völlig Einzigartiges und Unvergleichliches mit der Hilfe von etwas Bekanntem zu erklären.[…] Da diese Bilder uns daher heute manchmal nur schwer zugänglich sind, ist es nötig, sie vor Fehlinterpretationen zu schützen. Das tun wir, indem wir alle Bilder mit der christlichen Grundaussage verbinden: ‚In Jesus Christus starb Gott selbst aus Liebe zu uns Menschen.‘“ (S. 180)

„A: Eine erste Deutungsmöglichkeit der Stellvertretung ist die der wechselseitigen Identifikation. Die Übertragung der Sündenfolgen kann so verstanden werden, dass es am Kreuz zu einem Wechsel zwischen dem eigentlichen Betroffenen (dem Sünder) und dessen Stellvertreter (Jesus) kommt. Luther nennt das den »fröhlichen Wechsel«. Jesus starb für uns am Kreuz und wir mit ihm. 
B: Eine andere Deutungsmöglichkeit der Stellvertretung ist die, dass Gott in Jesus Christus für mich aktiv wurde. Als Konsequenz der Sünde wird in Römer 6,23 der Tod genannt. Dieser Sündentod kann als Trennung von Gott (als Gottverlassenheit) gedeutet werden und ist nicht zu verwechseln mit irdischen (biologischen) Sterbeprozessen. Wenn Gott sich in Jesus Christus selbst der Sündenfolge ausgeliefert hat, ist Gott höchstpersönlich dem Tod begegnet. Diese Begegnung hat etwas mit Gott gemacht: Er ist gestorben. Sie hat aber auch etwas mit dem Tod gemacht: Der Tod ist Gott begegnet und wurde dadurch verändert. Der Tod ist durch diese Begegnung mit Gott kein Ort der Gottverlassenheit mehr, sondern ein Ort der Anwesenheit Gottes. Das konnte nur Gott für uns machen. Das heißt für uns, dass wir im Tod Gott selbst begegnen werden. Nicht nur im Leben und im Sterben, sondern auch im Tod lässt uns Gott nicht alleine.
C: Wenn ein Mensch anstelle eines anderen Menschen stirbt, dann kann das ein beeindruckender, aufopferungsvoller Liebesbeweis sein. Viele Filme und Bücher greifen diese Thematik auf, indem sich jemand z.B. in die tödliche Schusslinie eines anderen wirft und dessen Leben damit rettet. In ähnlicher Hinsicht kann die Metapher der Stellvertretung in den johanneischen Worten »Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben gibt für seine Freunde.« (Joh 15,13) oder in den paulinischen Worten »Gott aber erwies uns seine Liebe darin, dass er für uns starb als wir noch Sünder waren.« (Röm 5,8) als Ausdruck der Freundes- bzw. Feindesliebe Gottes gedeutet werden.“ (S. 182f)

„Den Begriff Versöhnung finden wir für das Kreuz unter anderem im Kolosserbrief (Kol 1,15-23). Gott hat in Jesus Christus alles mit sich versöhnt (Kol 1,20). […] Versöhnung bedeutet, dem zu begegnen, was mir bisher Lebenskraft raubte, ohne dass es erneut Macht über mich gewinnt. Versöhnung bedeutet niemals platt: „Alles ist wieder gut.“ Versöhnung ist vielmehr die neue Lebensmöglichkeit und Perspektive angesichts dessen, was gewesen ist. […] Am Kreuz ist Versöhnung geschehen, damit sie in unserem Leben immer wieder geschehen kann.“ (S. 187)

Frage 97: Gibt es Hoffnung für diese Welt? Geht nicht sowieso alles den Bach runter bevor Jesus wiederkommt?

„Ja, es gibt Hoffnung. Der Grund ist, dass Gott sich selbst in Jesus Christus zu einem Teil dieser Welt gemacht hat. Dadurch hat er die Begrenzungen dieser Welt überwunden (Joh 16,33). Die Verkündigung Jesu ist – anders als die der Apokalyptik – auf das wirkliche Leben ausgerichtet. Er spricht in das alltägliche Leben der Menschen hinein und eröffnet ihnen die Himmelsperspektive. Der Begriff Reich Gottes ist sein Ausdruck für diese Himmelsperspektive.“ (S. 233)