Sozialwort

Es braucht Ideen und Perspektiven der Jugend, "... damit die Welt zusammen hält"! Unter diesem Leitwort haben sich in den letzten Jahren die Jugendverbände aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland) und BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) getroffen und ausgetauscht. Daraus entstanden ist das Sozialwort, in dem sich die Verbände zu aktuellen politischen Fragen positioniert und visionäre Ideen zu acht Lebenswelten entwickelt haben. Für das Gemeindejugendwerk hat Volkmar Hamp an dem Sozialwort mitgeschrieben. 

Wir stellen euch im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 die acht Lebenswelten des Sozialworts vor und möchten mit euch darüber ins Gespräch kommen. Jeden zweiten Donnerstag gibt es hier einen Gedanken zu einer neuen Lebenswelt. 

Lebenswelten im Sozialwort

Welt in Vielfalt

Menschen und ihre Lebensformen sind verschieden – und das ist auch gut so. Diversität macht das gesellschaftliche Miteinander erst lebenswert und menschliche Interaktion so unendlich interessant.

Damit diese Pluralität nicht nur ein Zustand der passiven Koexistenz bleibt oder sogar zu einer offenen Ablehnung und Ausgrenzung wird, braucht es vor allem drei Dinge: Neugier auf den Anderen, Bereitschaft für einen ständigen Dialog und liebevolle Akzeptanz.

Was das mit Gottes Idee vom Menschen als sein Ebenbild zu tun hat und weitere Gedanken zum Thema Toleranz findet ihr im Sozialwort von aej und BDKJ.

Anna-Lena Reiferscheid

Digitale Welten

Das Internet ist wie ein weltweiter Marktplatz, ein Versammlungsort sozusagen, auf dem sich jeder frei einbringen kann und an dem auch keine_r mehr vorbei kommt – oder?

Für manche Menschen ist das Internet immer noch Neuland. Das kann verschiedene Gründe haben. Entweder sind sie z.B. alt und haben niemanden, der ihnen einen Einstieg ins Internet ermöglicht. Oder sie haben nicht genug Geld, verstehen die Sprache der Internetverträge nicht usw. Jeder fünfte in Deutschland nutzt das Internet noch nicht (statista.com), d.h. auch, dass diese Menschen einen wichtigen Bereich des Informationsflusses, der Meinungsbildung und vor allem der Meinungsäußerung verpassen. 

Das Sozialwort fordert „volle Teilhabe an der Vielfalt der Medien für alle Menschen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder ihrer kulturellen Zugehörigkeit“, z.B. durch die Förderung von freien WLANs im öffentlichen Raum.

Samuel Holmer

Arbeitswelt

In unserer Gesellschaft werden Berufstätigkeit und Erwerbsarbeit - und der dadurch zu erreichende wirtschaftliche und soziale Status - oft völlig überbewertet. Ob die geleistete Arbeit dem Wohl der (Mit-)Menschen, der Gesellschaft und der Umwelt dient, spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb brauchen wir eine Neubewertung von Arbeit, die nicht nur nach dem ökonomischen Nutzen einer Tätigkeit, sondern auch nach ihrem gesellschaftlichen Wert fragt! Weiteres zur Arbeitswelt findet ihr im Sozialwort.

Volkmar Hamp

Bildungswelt

Gerechtigkeit in der Gesellschaft entsteht zu einem wesentlichen Teil durch einen gerechten Zugang zu Bildung. Solange äußere Faktoren bestimmen, welche Bildungschancen Kinder und Jugendliche haben, bleibt unsere Gesellschaft eine ungerechte Gesellschaft. Aus der Sicht des Evangeliums ist es notwendig, auch durch gerechte Bildungschancen für eine gerechtere Gesellschaft zu arbeiten.

Simon Werner

Umwelt

Die Bewahrung und Gestaltung der Schöpfung – so glauben wir als Christ_innen – ist uns von Gott anvertraut. Stabilität und Regenerationsfähigkeit der Natur sollte in der Bewertung unseres Handelns stets im Vordergrund stehen. Doch ist das so? Und sind wir nicht oft erschlagen von der Größe der Probleme, die z.B. durch den Klimawandel entstehen? Nachhaltigkeit erfordert lokales Handeln, das auf der Einsicht in globale Zusammenhänge und der Verantwortung für internationale Gerechtigkeit beruht. Jede_r kann also etwas tun! Welche Forderungen das Sozialwort dazu stellt, erfährst du hier.

Mirjam Bahne

Eine gemeinsame Welt

In unserer gemeinsamen Welt sind Probleme immer stärker vernetzt und häufig nicht mehr von einzelnen Staaten zu lösen. Krieg, globale Ungerechtigkeit und Handelsabkommen gehen uns alle etwas an, weil wir in einer globalen Welt alle von ihnen beeinflusst werden. Ungerechtigkeit entsteht da, wo einige wenige Menschen zu Lasten anderer handeln und damit Gewinne erzielen. Auch in Europa und Deutschland profitieren wir von ungerechtem Welthandel, und durch Waffenexporte auch vom Krieg. Gleichzeitig findet eine Abschottung vor den Menschen statt, auf deren Kosten diese Profite gehen. Unsere Forderungen für eine gerechtere, friedlichere Welt findest du im Sozialwort.

Carolin Reichert

Welt der sozialen Gerechtigkeit

Alle Menschen haben ein Recht auf gleiche Chancen und Möglichkeiten, um ihr Leben zu gestalten. Kinder und Jugendliche sollten keine nachteilige Perspektive aufgrund ungleicher finanzieller Unterstützung haben.

Der demografische Wandel führt zu Sorgen der Jugend über ihre Zukunft. Wie wir gute Perspektiven schaffen wollen, kannst du im Sozialwort nachlesen.

Doro Marks

Lebenswelt gestalten

Der Mensch ist von Gott für ein Leben in Freiheit berufen! Das heißt für unsere Gesellschaft, dass politische Entscheidungsprozesse für alle Menschen unabhängig von deren Staatsangehörigkeit, Alter und Fähigkeiten zugänglich und verständlich sein müssen. Dazu benötigen die einzelnen Menschen die Möglichkeit, sich in diese Entscheidungsprozesse einzubringen. Keinesfalls sollen sie dabei durch Krankheit, Behinderung, Armut oder fehlende Zeit eingeschränkt werden. Wie das verhindert werden kann, steht im Sozialwort von aej und BDKJ.

Marie Reichert