Das GJW betreute Saare Tabitha bis Anfang 2016. Jetzt hat die EBM das Projekt übernommen. Die Personen, die sich im GJW für die Mädchenschule engagiert haben, tun dies weiterhin unter dem Dach der EBM. 

Die Mädchenschule Saare Tabitha

Saare heißt in der Lokalsprache "Haus" bzw. "Gehöft" und Tabitha meint die Frau aus der Bibel (Apg. 9,36), die voll guter Werke war und Almosen gab. In dem Ausbildungszentrum Saare Tabitha können Mädchen im Alter von 16-21 Jahren eine zwei- bis dreijährige Ausbildung machen. In den ersten zwei Jahren erhalten die Mädchen zuerst die handwerklichen Grundfähigkeiten im Schneiderhandwerk. Damit sie sich später auf dem Arbeitsmarkt behaupten können, ist die Ausbildung stark praxisorientiert und nimmt zwei Drittel der Unterrichtszeiten ein. Dabei werden aktuelle Trends mit einbezogen, welches z.Zt. das Bedrucken und Färben von Stoffen ist. Das andere Drittel wird durch allgemeinbildende und berufsorientierte Fächer ergänzt. Dazu gehören:

  • Mathematik
  • Französisch
  • Gesundheitserziehung
  • Säuglingspflege
  • Religion
  • Hauswirtschaft
  • Empowerment*...

... genauso wie Buchhaltung, Preisberechnung, Umgang mit Kunden und Führung eines Kleinunternehmens. Daran schließt sich fakultativ ein drittes Lehrjahr an, in dem die Mädchen Gelegenheit haben, mehr Kreativität zu erlernen, um so die Nischen des Marktes zu erkunden. Außerdem können sie in einem schulinternen Atelierbereich lernen, Kunden zu akquirieren und erste Erfahrungen als Schneiderinnen sammeln. Begleitet werden sie durch die Lehrerinnen und einem speziellen Lehrprogramm.

Während der gesamten Ausbildung absolvieren die Mädchen Praktika in Werkstätten. Es werden runde Tische mit „Modellfrauen“ aus der Arbeitswelt angeboten. Die meisten Schülerinnen leben in Wohngruppen auf dem Schulgelände und organisieren ihr Leben selbst, nur ein kleiner Anteil der Mädchen sind externe Schülerinnen und leben bei ihren Familien.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in dem Ausbildungskonzept nimmt das insgesamt 2-jährige Nachbetreuungsprogramm ein, das seit 2004 von Brot für die Welt finanziert wird. Es beinhaltet ein spezielles Kursangebot mit einem breiten Spektrum an Fortbildungskursen und ermöglicht außerdem einen regelmäßigen Kontakt zu den jungen Frauen, so dass ihnen ein großes Beratungsangebot von einem Vertreter der Schule zur Seite steht.

 

* Unter Empowerment versteht man vor allem einen Prozess, der das Selbstvertrauen benachteiligter Bevölkerungsgruppen stärkt und sie in die Lage versetzt, ihre Interessen zu artikulieren und sich am politischen Prozess zu beteiligen]